fluktuierende Gläubigkeit

„Man könnte sagen, daß immer ein bestimmtes Maß an Gläubigkeit besteht, das durch die Kirchen legitim gestillt wurde. Nun, frei geworden, heftet sich die Kraft an all- und jedes an. Daher die Leichtgläubigkeit des modernen Menschen, bei gleichzeitigem Unglauben. Er glaubt, was in der Zeitung, doch nicht, was in den Sternen geschrieben steht.“[1]

In dieselbe Richtung zielt Jesu ärgerlicher Verweis gegenüber den um ihn versammelten Leuten: „Ihr Heuchler, das Gesicht = prósopon der Erde und des Himmels wisst ihr zu beurteilen, aber wieso wisst ihr nicht diese Zeit = kairón touton zu beurteilen?“[2]


[1] Ernst Jünger, Der Waldgang, 1995, 61

[2] Lukas 12, 56

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert