Im Buch Genesis wird beschrieben, wie Schlange und Frau auf einander zugehen.
Die Frau geht auf den Baum zu, der in der Mitte des Gartens steht.
Sie kommt so nahe heran, dass sie hören kann, was die Schlange ihr zu sagen hat.
Die Schlange fragt: „sollte Gott wirklich gesagt haben …?“
Ein Zweifel wird ausgedrückt.
Es scheint, als schlummerte derselbe Zweifel auch in Eva.
Die Schlangenfrage weckt ihn bloß: was Adam mir gesagt hat, hat Gott das tatsächlich s o gesagt?
Die Schlange fragt die allererste Frage, die je gefragt wurde:
“ sollte Gott …
sollte Gott wirklich gesagt haben …?“
Die Frau nimmt die Frage auf, wie man einen Ball auffängt.
Sie antwortet.
So kommt es zum ersten Dialog in der frisch geschaffenen Welt.
Nicht zwischen Gott und Adam, auch nicht zwischen Adam und Eva, dem Geschöpf, das aus seiner anderen Seite hervorgegangen ist, diese andere Seite verkörpernd.
Der erste Dialog, die erste Konversation, der erste Austausch erfolgt zwischen Schlange und Frau.
In der ischah („vom isch ist sie genommen“) ist der gesellige Aspekt des Menschseins entwickelt. In ihm – also in ihr, in der Frau – zeigt sich das Geschöpf Mensch interessiert, während der durch die Extraktion der Frau zum Mann gewordene Adam (noch) vor sich hinbrütet, nicht unbedingt stumpf, nicht unbedingt kastriert, aber doch unbeteiligt, wie in einer Versenkung, tief in sich selber versunken.
In ihrer Antwort auf die Schlangenfrage, in der die Wörtlichkeit, der Wortlaut von etwas Gesagtem zur Disposition gestellt wird, findet die Frau zu einer eigentümlichen Auskunft: sie fügt dem, was Gott (vorgeblich) gesagt hat, etwas hinzu, was Gott n i c h t gesagt hat:
rührt ihn nicht an, den Baum, damit ihr nicht sterbt!
Dabei war von „Anrühren“ überhaupt nicht die Rede.
Hat Adam diesen Zusatz gemacht und ihn an die Frau weitergegeben?
Hat diese ihn aus eigenen Stücken angefügt?
Und wenn ja, hat er die Qualität einer freien Erfindung oder liegt hier,
noch vor dem „Sündenfall“, der erste Fall vor, in dem eine Wahrheit umgebogen, eine Tatsache, nein eine Wortsache aus unerfindlichem Grunde verdreht, beziehungsweise durch Ergänzung entstellt wird?
Das Gebot wurde bekanntlich noch v o r der Extraktion aus Adams Seite ausgesprochen, als es die Frau als besondertes, als eigenständiges Geschöpf noch gar nicht gab.
Also könnte der Mann, isch, schon v o r der Frau, ischah,verfälscht, willkürlich hinzugefügt haben.
Vielleicht eine Verschärfung im Zuge des sich Einprägens, des ‚Einschärfens‘.
Vielleicht, um nicht sich, sondern vielmehr die Frau abzuhalten vor jeder Annäherung an den „Baum in der Mitte“ und der in diesem Zentrum sich ringelnden Schlange.
Irgendwas drückt sich darin aus, in Phantasien und an vorauseilenden Strafängsten, an Vorsichtsmaßregeln, an Abschreckungsmaßnahmen …
Die Schlange mit ihrer Frage verunsichert.
Das dürfen wir vermuten.
Andrerseits ist ihre Frage bereits Ausdruck und Symptom einer tief geschichteten Unsicherheit. Sie artikuliert eine Fragwürdigkeit, einen Zwiespalt, der ihr gleichsam vorausliegt.
Sollte auch die Schlange nicht ganz
genau gewusst haben, was da gesagt und gehört worden war?
Paradoxerweise manifestiert sich ein Sicherungsbedürfnis schon im allerersten Gebot: „du sollst nicht, ihr sollt nicht …“ .
Unsicherheit macht dieses Gebot anscheinend notwendig, überflüssig wie ein Kropf, ein echtes Verhängnis. Denn genau dieser Versuch der Vergewisserung, der Bestimmung und Grenzziehung weckt nicht nur Zweifel und Begehrlichkeiten. Er bringt in den Angesprochenen, in den davon Betroffenen die ersten Ängste hervor. Ängste, die bereits das Hören beeinträchtigen, erst recht aber die Weitergabe des Gehörten und dessen Vernehmen. Sie mindern Verständnis und Klarsicht, die in der Situation unterm Baum einen anderen Ausgang hätten herbeiführen können.
Möglicherweise erglänzt der Baum in der Mitte aus zuvor angebahntem Missverstehen.
Es könnte sein, dass erst das Gebot und dessen anschließende Verschärfung, wer oder was dies auch immer bewirkt haben mag, ihn zum schimmernden und schillernden Objekt des Begehrens werden ließen.
Seit dem ersten Encounter, von dem Genesis 3 berichtet, geraten Schlangenfurcht und Gottesängste immer wieder aneinander.
Schlangenphobie und Gottesangst (statt Gottesfurcht in ihrem milden Sinne)
provozieren sich wechsel- und gegenseitig.
Ein exemplarisches Konfliktgeschehen, aus dem Weltgeschichte hervorgegangen ist, den Konflikt immer wieder unter Wehen austragend, selten und ansatzweise auch lösend.
Nahezu überflüssig, am Schluss darauf hinzuweisen, dass der Zweifel, der sich in der Schlangenfrage ausspricht, eigentlich in Gott selbst steckt, nur unbestimmter, aber er steckt.
Eine Stachel, der m i t der Schöpfung in Gott gefahren ist:
ist Sein wirklich besser als Nichtsein?
Stachel und Wurzel zugleich.
„In der ischah („vom isch ist sie genommen“)“
Isch- ischah,
Al- ilah (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Allah),
Man- Nus (oder so: Mann- Nuss),
bedeutet immer alles nur Mensch. Ist der Mensch also doch der Schöpfer seiner selbst? Was vermag unser Geist, wo unser Körper doch der Tempel des Geistes Gottes ist?
Demnach beten die Moslems das Geschöpf an und nicht den Schöpfer. Doch was ist, wenn das Geschöpf auch gleichzeitig der Schöpfer ist?
Siehe zum Thema: Avatara: https://de.wikipedia.org/wiki/Avatara
Nichts- Nus
Liebe- Licht
Ma- Loù (gespiegelt) Olam
Könnte es sein, nimmt man das Unmögliche an, daß genau das die Wahrheit ist? Denn es heißt ja: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich“.
Was ist Gott (das aramäische Wort ‚lama‘ ist wörtlich übersetzt ‚was‘)?
Wer ist Gott?
Ist Gott ein Ding?
Ist Gott das Ding (aus einer anderen Welt)?
Ich liebe das Thema Phänomenologie.
Eli, Eli, lama sabachthani?
Meine Kraft, Meine Kraft, was, du verläßt mich?
Von wem ist Jesus Christus denn laut Bibel bei der Kreuzigung verlassen worden bzw. wer wollte ihm denn partout nicht in sein, ich wage zu sagen, Toten-Reich folgen?
Lese hier auf der Seite und siehe das Bild zum Gestas, dem zur Linken von Jesus Gekreuzigten.
https://nichtsnus.wordpress.com/2015/12/06/der-schluessel-zum-himmel-paradies/
So jetzt habe ich hier mit Kommentaren aber wirklich genug Verwirrung gestiftet.
Nichts für ungut,
Schöne Grüße