In biblischer Sprache bindet sich an das Bild der Wolke Verheißung. In der Dürrezeit bringt sie Regen. Sie steigt, auf Gebet hin, überm Horizont auf, erst klein wie eine Kinderhand, um sich dann über den ganzen Himmel zu breiten und herabzuregnen, eine Erquickung für alle Kreatur. Auf Wolken fährt der Himmelsthron dahin und auf Wolken kommt einst der Messias und steigt zu Mensch und Tier herab.
In den „Aufzeichnungen“ heißt es: „Alles was ihn entzückt, zieht als Wolke über die Erde.“* Hoffnung und Illusion betten sich auf ihr und in ihr. Sie verstreichen. Beide verschwinden restlos, will man in einer Wolke Gewisseres oder gar Handfestes finden.
*)Elias Canetti, Nachträge aus Hampstead, Zürich 1994, 38