Aristoteles, entzückt über unsere Rückkehr zum Computer, hätte gesagt, der Apparat ist eine gehörige Form, du kannst sie annehmen, du kannst sie zurückweisen – die Form bleibt, voll oder leer.
Ein Mensch findet seine Form oder auch nicht.
Ein Rechner: eine künstliche Hochform von Intelligenz. Sie hat sich auf ihre Verfertiger, Programmierer und User eingelassen. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Freud hatte, knapp vor seinem Zusammentreffen mit Ödipus, eine Erscheinung. Psyche begegnete ihm apparateförmig, in etwa von gegenteiliger Art. Freud behauptete nicht: sie ist eine Sphinx, deren Rätselknoten zu durchschlagen ich eben im Begriff stehe, oder: sie ist ein Wesen mit Flügeln wie Psyche, der griechische Schmetterling. Er achtete nicht auf Flügel und Löwenhaupt, Tatzen und Schlangenschwanz, sah darüber hinweg, wie Wasser und Feuer in der Sphinx zusammenschlugen. In trotziger, ja ernüchternder Sachlichkeit ließ er aus ihrem Anblick und aus dem gewaltigen Rauschen, das davon ausging, die Anschauung einer Art Maschine entstehen.
Ein allerdings erstaunlicher Apparat, der ihm da vorgekommen sein könnte: hier in dürftiger Auflistung und skizzenhafter Rekonstruktion: ein gehämmertes, gezogenes, getriebenes Schaltwerk, Riemen, Gelenke, Instanzen, Hebelarme, Schwungräder, Scharniere, Ventile, Synapsen …
Ferner Einrichtungen zum Übertragen und Umformen von Impuls, Ladung und Bewegung aus Kondensatoren und Akkus in Zylinder und Röhren, dazwischen Düsen, Kompressoren, Zündkerzen und allerhand mehr.
Das Ganze – es erinnert vielleicht an innere Bilder, die einem leidenschaftlichen Mechaniker im Kraftmaschinenjahrhundert bei der Lektüre der Thronwagenvision des Hesekiel hätten kommen können.
Irgendwie: das Entfernteste hängt im Naheliegendsten, also der Seele, auf komplexe und antagonistische Weise zusammen, durchaus nirgends ruhend, sondern von enormen Kräften geballt und auseinandergezogen zugleich, einwärts wirbelnd und nach außen geschleudert. Ein Wunderwerk aus zentrifugal wirksamen Kräften, dabei auch ein Glanzstück subtiler Kohärenz, dank verborgener Fäden, Ösen und Häkchen. Ihnen spürt ein helles und waches Bewusstsein seit mythischen Zeiten schon nach, meistens tagsüber. Nachts aber übermannt Ingrimm. Dann stürmt alles los in finstere Jagdgründe und endlose Fluchten zehren den Zusammenhang beinahe auf.