Irgendjemand hat einmal gesagt, Deutsch sei die einzige Sprache, in der es für Kosten Unkosten heißt.
Richtig. Hier sagt man auch ‚Unkraut’ für ‚Kraut’, ‚Untier’ für ein Tier, das sich wirklich wie ein Tier verhält.
Ganz ähnlich liegen die Dinge beim ‚Unding’: es kommt dem kantischen „Ding an sich“ vielleicht näher als jede andere Sache.
Ein ‚Ungetüm’ ist nicht eigentlich das Gegenteil von einem ‚Getüm’ oder dessen Verneinung, so wenig wie ‚unbillig = teuer ‚. ‚Flat’ und ‚Wirsch’ kommen ohne un– gar nicht aus.
‚Untiefe’ kann im Wasser, im Meer beides, eine seichte Stelle oder einen Abgrund bedeuten.
Einer ‚Unverfrorenheit’ hilft weder Frost noch Tauwetter ab und der ‚Unerschrockene möge auch im Schrecken der sein, der er ist.