Wandern

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Es ist schon immer gewandert worden. Sonst gäbe es, um nur das geringste Zeugnis zu geben, kein wegvonwegen.

Wandern geschieht zu allen Zeit- und Lebensaltern, in allen Epochen.

Es macht sie geradezu aus.

Epoche ist übersetzt Innehalten und bezeichnet ein Pausieren, welches das Wandern einschließt, aus dem es hervorgeht.

Eine Epoche kann den Umfang einer Jause haben oder sich über ungeheuere Zeiträume erstrecken, wie die Gotik oder das Reich der Azteken.

Alles ist bekanntlich relativ, verschwindend oder verschluckend. Es wird von einem Frosch erzählt, der einst alle Sonnensysteme und Galaxien verschluckt hatte, als wäre es ein Schwarm Fliegen. Es erforderte, so erfährt man aus alter Mythologie, große List und Geduld, ihn dazu zu bewegen, das Universum erneut auszuspeien, es mit einem Strohhalm aus seinem Schlund herauszukitzeln.

Mit den Schwarzen Löchern verhält es sich ähnlich.
Sie sind, aufs Ganze des Weltalls gesehen, nicht größer als ein Stecknadelkopf.
Aber was hat nicht alles Platz in so einem winzigen dunklen Raum, vorausgesetzt, er ist hinreichend leer! Und was für Überredungskünste wird man noch ersinnen müssen, um alles darin Verschwundene erneut hervorzubringen.


Vermutlich ist auch das Nichts nicht größer als ein Stäubchen, eine Blackbox von geringerem Umfang als ein Sandkorn und unzählbar dabei, wie die Sterne.

Solche Größenverhältnisse erlauben und begünstigen ein Schweifen und Schlendern, ein Umtun und Wandeln, das in der eigentümlichen Bewegung, die mit dem Wort wandern bedeutet wird, sehr schön zur Darstellung kommt.

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