auf- und niedergeschrieben

Tagebücher werden häufig erst spät abends oder nach Einbruch der Nacht geschrieben.
Da ist der Tag in (seiner) Wirklichkeit bereits vergangen, verloren, aufgegeben.
Traumtagebücher hingegen
– die eigentlich Nachtbücher heißen sollten, Nocturnalien oder Nocturnien vielleicht –
entstehen meist erst bei oder nach Tagesanbruch.
Dieses Verschobensein in der Zeit,
diese Distanz ist konstitutiv für Diarien und Nocturnien.

Sie haben mit der Wirklichkeit ihrer Anliegen oder Gegenstände nicht mehr wirklich zu tun.
Sie haben sich abgelöst, stehen und gehen auf eigenen Füßen davon.

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