Glückstee

schmeckt allen Glücklichen.
Den Unglücklichen aber will er nicht schmecken.
Sie spüren, er macht sie nicht wirklich glücklich.
Bei jedem Schluck nehmen sie wahr, er erhöht nicht,
insofern mindert er sogar ihr ohnehin karg bemessenes Glück.
So macht Glückstee sie schrittweise,
von Schluck zu Schluck,
weniger glücklich.
Es macht dann auch
keinen Unterschied mehr, ob sie Glückstee
oder Unglückstee trinken.
Es läuft auf dasselbe hinaus.

Die Glücklichen aber, sie können kannenweise Unglückstee trinken,
ohne dass es ihre Heiterkeit mindert.
Ja, mehr noch: wenn sie wüssten, dass sie eigentlich immer Unglückstee trinken, ohne
an Glück einzubüßen, das Bewusstsein von Glück in ihnen
würde noch höher aufsteigen.

Haltet ihr das für gerecht?

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