gegen 8 Uhr
Kampf mit gehabten und verlorenen Träumen, der nach dem Aufstehen beginnt oder fortsetzt. Was war da noch? Ein Restgefühl, ein Unbehagen, hinter dem sich Traumbilder, Traumgedanken, Traumstoffe verschanzen. Was in Erinnerung kommt, sind Zipfel oder Enden, leicht zu fassen, aber kaum zu halten, aalglatt. Aus der vergangenen Nacht eine Anstrengung, ein Umherlaufen zwischen Dutzenden von Bildschirmen. Eine zufällige Installation, wie sie kürzlich zu sehen war über der riesigen Bettstatt eines chinesischen Künstlers: kolossale Bündel aus laufenden und tönenden Fernsehbildschirmen, die wie Damoklesschwerter von der Decke über geblümte, lustig bunt gemusterte Kissen und Steppdecken herabhängen. Im Traum alles auf ebener Fläche, auf Stativen im Gelände verteilt. Die in den Monitoren erscheinenden Programme müssen im Laufen bedient, korrigiert, ergänzt werden. Disparate Einzelszenen, Verschiebungen, Schichtungen summieren sich zu rasanten Abläufen, die aus Bildern, Stimmen und Geräuschen bestehen. Mühsames Geschäft eines emsigen Bild- und Tontechnikers, dessen unbeholfener Eifer schließlich zu wildem Gestikulieren gerät. Beim Erwachen an Stummfilmnarrenszenen erinnert, an Chaplin und Keaton.