auf dem Grünstreifen

Das händeringende Verlangen nach einer passenden Sprache – auf die Worte und sich bildenden Sätze käme es dabei gar nicht so an. Nicht aus dem Kleiderschrank reden und schreiben, lieber der Verfolgung zum Ausdruck verhelfen, den ausgerissenen und überall anstoßenden Sehnsüchten, Gefühlen, Lauten. Aus der Bahn treten, um nicht immer wieder den Fahrplan berücksichtigen zu müssen, oder die Güterzüge, die an einem vorbeidonnern.

Der Grünstreifen zwischen den Bahnen, die gummibereifte Fahrzeuge auf sich entlangführen, ist ein unangenehmer, aber zuweilen vielleicht notwendiger Aufenthaltsort. Nimm dort auf einem dreibeinigen Schemel Platz, wie ihn die Melker, die Jäger und die Pythia haben, in jeweils geringfügigen Abwandlungen. Geh dort hin und nimmt Platz, nicht um den Verkehr zu zählen, der zahllos ist wie Treibsand, sondern um diese begraste Spur zu spüren, die praktisch asymptotisch zwischen Kiel und München dahinzieht.

Wer oder was mag auf dieser Spur leben?

Ließe sie sich als Korridor einrichten, als Flucht- oder Königsweg für solche, die quer durch Mitteleuropa fliehen müssen?

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