zwischen nehmen und geben

Freiheit hat man nicht, stand neulich irgendwo zu lesen, sondern man muss sie sich nehmen.
Daran ist etwas Richtiges. Das lehrt die Erfahrung: Freiheit muss täglich neu realisiert, stündlich zurückerobert werden.
Aber es stimmt auch, dass man sie nicht gewaltsam nehmen kann, ohne sie, sich und andere zu beschädigen.
Eigentlich kann man sie nur nehmen, wenn sie einem gelassen wird.
Daher die Rede von der Freiheit als Gabe, als Geschenk. Sie entspringt aus einem acte gratuit.
Nicht aus Zwang, sondern – um ein schwieriges Wort zu gebrauchen: aus Gnade, grace, Grazie.
Oder, um ein gleichfalls schwierig gewordenes Wort aus der Konsumsphäre zu retten: sie ist gratis, kostet nichts, ist buchstäblich unbezahlbar.

Die Geschichte ist eine Verkettung von Akten und Aktionen, in denen Freiheit geraubt, an sich gerissen wurde. In solch einer gewaltsamen Aneignung oder Usurpation ist eine missbräuchliche ‚Nutzung‘ vorprogrammiert.

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