„Dass Machthaber so falsch handeln, ist weiter nicht verwunderlich. …“*
Macht blendet und verblendet sowohl die scheinbar Mächtigen wie die Ohnmächtigen.
„Dass ihrem unsäglichen Misserfolg zum Trotz Menschen sich immer noch zur Machthaberei drängen, ist unfassbar. Wo nur nimmt man, mit diesen monströsen Beispielen vor Augen, die Stupidität dazu her, und wie ist es möglich, sich gegen alles, was je geschehen ist, wieder und wieder zu belügen.“ *
Vielleicht ist Machthaberei mit Rechthaberei verwandt.
Derselbe Starrsinn, dieselbe unbelehrbare und unheilbare Sucht.
Sucht im Sinne von Siechtum.
Wie tief muss die primäre Erfahrung infantiler Ohnmacht stecken, wie kränkend muss der Verlust frühkindlicher Allmachtsgefühle gewesen sein, dass Blendwerk und Gepränge von Macht und Recht einen so anstacheln können, dass man ein Leben lang hinterherläuft.
E. Canetti, Nachträge aus Hampstead, 151