von Abgrund zu Abgrund

Baudelaire notiert in seinem Tagebuch[1], er habe im Seelischen wie im Körperlichen immer die Empfindung des Abgrunds gehabt, nicht allein des Abgrund des Schlafes, sondern auch des Abgrunds der Tätigkeit, des Traumes, der Erinnerung, der Begierde, des Bedauerns, der Reue, des Schönen, der Zahl usw. und fügt dann hinzu

Jetzt bin ich immer dem Schwindel ausgeliefert …

In dem fiktiven Gespräch zwischen dem „reichen Prasser“ und Abraham, aufgezeichnet bei Lukas, dem Evangelisten (Lukas 16,26), ist von der „großen Kluft“ die Rede, die zwischen Unterwelt und Oberwelt ausgespannt oder eingezogen ist. Der Text sagt „befestigt“.

Damit scheint die Dimension bezeichnet zu sein, in der wir existieren, eine Zwischenwelt, auch Diesseits genannt, vom Schwindel  wie von Zyklonen, Antizyklonen und Wirbelstürmen durchtobt.



[1] n. Hocke, Europäisches Tagebuch, 785

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