disruptors

Das Internet-Kunstmagazin artsnet news hat eine Liste der Personen aufgestellt, die disruptors genannt werden. Das sind Menschen, die durch Werk und Wirkung in letzter Zeit neue Wege im Kunstbetrieb aufgezeigt, die den Kunstbetrieb selbst gewissermaßen aufgemischt haben.

Dazu gehören unter anderen Tanja Bruguera und der brasilianische Künstler Vik Muniz, der dadurch bekannt wurde, dass er in Rio de Janeiro mit Menschen Kunst machte, die in den Müllbergen nach Ess- und Brauchbarem suchen. Ein Dokumentarfilm darüber zeigt, wie er mit diesen Leuten, ‚catadores‘ genannt oder ‚garbage pickers‘, am Rande von Rio Sachen aufstöbert und sie ermuntert, daraus etwas wie Kunst zu machen. Das durch den Verkauf der Bilder und Objekte eingehende Geld floss dann an die ‚catadores‘ und ihre Angehörigen.

Unüblich ist auch das Material, das er in seinen eigenen Produktionen verwendet: Bindfaden, Zucker, Schokoladensirup, geschredderte Ansichtskarten und anderes, durch den Reißwolf gegangenes Bildmaterial.

Unter den Artefakten seiner gerade in Sao Paulo laufenden Ausstellung findet sich auch img_2405das hier abgebildete Werk: eine Reproduktion der Rückseite von Rembrandts „Anatomie des Dr. Tulp“.

In Kürze öffnet die Schule Vidigal in den Favelas von Rio. Dort wird Muniz mit Kindern aus den dortigen Armutsvierteln, im Alter von 4 bis 8 Jahren,  vorschulischen und nachschulischen Unterricht durchführen – Kunst als pädagogisches Medium.

Muniz sagte einmal: „Ich bin ein Photograph, wenn ich photographiere, ein Zeichner, wenn ich zeichne, aber ein Künstler ist das, was ich immer w e r d e .“

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1 Antwort zu disruptors

  1. sylvia sagt:

    wahrscheinlich ist es genau das, was der kunst hilft, sich weiter zu entwickeln und zu entfalten kann. eine richtige vitaminspritze, auch mal raus aus den ateliers und hehren hallen. Thomas Lupo hat mit kindern aus den favelas gearbeitet, auf der straße (Anleitung zum Ausbrechen heisst das buch dazu). auch das projekt „art helps“ verfolgt diesen ansatz. spannend! und street art – wenn sie gut ist, kann subversiv, erheiternd, aufweckend sein. danke für den interessanten hinweis auf „artsnet“…

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