mit Gefühl über Gefühle hinaus …

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Es ist in der Vergangenheit immer wieder bezweifelt worden, dass eine Malerin, ein Maler in Worten Wesentliches zum fertig gestellten Kunstwerk beizutragen habe. Der Spruch „Maler, male und rede nicht“, klingt noch in den Ohren nach. Zwar hatten die Künstler seit jeher zu ihren Werken etwas zu sagen, aber sofern sie den genannten dümmlichen Spruch zur Orientierung nahmen, sind sie meistens verstummt oder still geblieben.

Heute ist das anders. Die Auskunft, die von der Person gegeben werden kann, die beim Entstehungsprozess mehr dabei war, mehr bei der Sache war als alle, die später besichtigen oder betrachten, trägt bei und ist allemal aufschlussreich.

„Als wir jung waren“ tituliert Chandra Fanti (*1982) ihr 2012 entstandenes Ölgemälde.

Sie erläutert dazu: „‘Erkenne dich selbst‘ lautet der Ausdruck, der auf dem Giebel des Tempels von Delphi im antiken Griechenland geschrieben stand. Das Pferd verkörperte eine … Art Trojanisches Pferd, dessen ich mich bediene, um meine Gefühle und Erinnerungen auszudrücken. Die Charaktere und Orte, die sichtbar werden, sind Teile meiner Kindheit. Wenn ich meine Räume erschaffe, suche ich keine logische Ordnung und beabsichtige auch nicht, etwas über mich zu erzählen. Ich will kein autobiographisches Werk, aber ich möchte meine Gefühle nützen, um über mich hinauszuwachsen.“

Katalog NordArt 2016, 112

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