vom Experimentieren

Experiment – den Anfang macht das Experimentum crucis.
Nagelprobe meint: versuche einen Nagel in ein sehr hartes Holz zu schlagen – wenn der Nagel unter dem Hammerschlag sich verbiegt, ist die Nagelprobe nicht bestanden.
Auch das ein Experiment.

Geschätzte Experimentatoren: Baudelaire, Rimbaud, Amundsen, Leonardo da Vinci, der schreckliche Bacon, wie’s heute erscheint. Er wollte die Natur unbedingt aufs Kreuz geschlagen haben. Gelungen ist es damals zum Glück nicht. Aber bis heute wird daran gearbeitet.

Die das Cap Finisterre ersegelt haben, Madame Curie und Bequerel, Zola in seiner leidenschaftlichen Verteidigung des Dreyfuss, Humboldt und Max Ernst, die Alchemisten und Michaux – alles Experimentatoren im Sinne eines emphatischen Verständnisses von Experiment.
Auch der Geist in und aus Stevensons Flasche – ein selbsterfahrener Kenner der Sache.
Der Salamander, der aus einem Scheiterhaufen herausspringt und seelenruhig die Sintflut von damals durchquert.
Krähen arbeiten daran und Elstern holen aus diesem dunklen Grund blinkende Löffel.
Sie erproben, ob es als Diebstahl gilt oder als Fund.
Grund genug für den Phönix, wider Erwarten aus eigener Asche zu steigen.

Auch heute aufs Display verschoben, das bei bloßer Berührung die Bezugsräume wandelt.
Eine neue Tastfreude und Tastaturlust ist da, wie herauskatapultiert aus einer träumenden Begierde nach Zauberei, nach abgesunkenen Handwerken und Augenweiden.

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