Bann

Einen „Bann des Bösen“ als solchen gibt es nicht.

Unter Bann, also im Bannraum selbst zeigt sich Böses nur extern oder von außen andringend.

Kein Bann als solcher ist „böse“, mag er auch letztlich zum Bösen ausschlagen und diesem dadurch dienen.

Ein Bann ist oftmals von übel, wie so vieles, was mit Magie und Macht zu tun hat.

Im Deutschen lassen sich böse und übel auseinanderhalten.

Es stehen zwei Worte dafür zur Verfügung.

Nicht so im Englischen und Amerikanischen.

Der Originaltitel von Susan Neimans „Das böse Denken“ lautet „Evil in Modern Thought“.[1]

Der biblische Baum der Erkenntnis, war er einer „of good and bad“ oder einer „of good an evil“?

Die uns vorliegenden Übersetzungen gehen diesbezüglich aus einander.
Eine Anzahl Übersetzungen gibt bad[2], andere favorisieren evil[3].

In deutschsprachigen Ausgaben ist durchgängig gut und böse zu lesen, und – soweit wir wissen – nirgends von einem Baum der Erkenntnis gut und übel die Rede.

Ein eigentlich erstaunlicher Befund.


[1] die autorisierte Übersetzerin Christiana Goldmann merkt in einer Fußnote auf Seite 26 an: „Im folgenden wird das englische ‚evil‘ durchgängig mit ‚Böses‘ übersetzt.

[2] z.B. Tanakh 1985, JPS Torah Commentary 1989

[3] Soncino Books of the Bible 1983/1990, JPS The Holy Scriptures 1917/1954

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert