die Erzählerin 1

Ich verbarg mich manche Zeit, erzählt sie.

Träume sind gute Verstecke. Oder Allegorien.

Wandschränke werden irgendwann aufgemacht, alle Räume haben Türen, deren Verriegelung nicht standhalten kann. Erzähle, sagt sie, in den Gesichten und Geschichten, die du mitteilst, gibt es die besten Bergeorte. Alle schauen hin und niemand sieht dich.

Niemand würde dich in einem Märchen zum Beispiel vermuten.

Mein Bruder Klaus hat sich in eine Einsiedelei zurückgezogen, in eine schweizerische Gletscherspalte, bildlich gesprochen. Er hat mir zugewunken, aber ich konnte ihm nicht folgen. Das Leben in einer Gletscherspalte ist hart, von einem tiefen Eisblau durchdrungen. Das halte ich, gesteht sie, für eine Frist, aber nicht für ein ganzes Leben lang aus.

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