dichterisch wohnen

Die dichterische Wohnung ist eine der erbärmlichsten. Vor den Fenstern gehen zwar gekrönte Häupter vorbei, jubelnde Passanten werfen Lorbeerzweige und Olivenkränze auf die Straße. Aber den zahlungsschwachen Mieter in der Wohnung dort oben, irgendwo zwischen Parterre und Penthouse, kennt niemand, nicht einmal vom Klingelknopf her.
Der Schlund eines traurigen und eigensinnigen Rechners beliefert seine Dateien.
Der Dichter, und die Dichterin auch, sie krümmen sich in Gedanken, Bildern und Worten.
Sie krümmen sich, wie ein Blatt sich krümmt, wenn es ins Feuer gefallen ist.

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