poetisch und pittoresk

Was Poetisches für die Augen und für die Ohren zur Abwechslung malerische Erscheinungen.
Ein Wasserstrahl, der aus einem Hydranten springt, den Kies, der sich im Bett angesammelt hat, Kiesel für Kiesel wegschwemmt, mit erstaunlicher Beharrlichkeit. Die Feuerwehrleute gründeln und tauchen mit ihren feuerroten Tarnanzügen im aufgestauten Wasser. Schnell ist ein Bassin entstanden, aus einem grünen Vorhang tauchen Goldfische auf, größer als Flundern, größer als Delphine. Sie wedeln mit den Flossen, um einander und die Feuerwehrleute zu begrüßen in dem unaufhaltsam zunehmenden Bassin. Ein Mensch im Overall rennt am Beckenrand, der teilweise bereits in die Landschaft ausufert, mit einem Schraubenschlüssel, ihn in der Linken schwenkend, entlang. Er sucht nach der Dichtung. Eine Klempnerzange baumelt an seinem Gürtel. Stiefel aus dunklem Gummi hat er an und die Sohlen quietschen beim Rennen. Wo mag er hinwollen? Die Wasserfläche, deren Rand er mit einem gelben, einklappbaren Zollstock zu ermessen sucht, strebt ins Maßlose, ins Unermessliche. Bald wird er waten, bald wird er schwimmen müssen und begreifen, dass er seinen Beruf verfehlt hat. Feuerwehrleute, die nun in beschauliche Gespräche verwickelt herschwimmen zwischen andächtig schweigenden, gelegentlich summenden Goldfischen – nur der Betrachter weiß, sie sind so beredt wie die Delphine – haben zu diesem Zeitpunkt die bessere Profession erwählt.

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