vom Kuckuck

Ein Kuckuck kann sagen, was er will.
In zwei Silben nimmt er alles Bedeutende beim Wort und sich und seinesgleichen beim Namen.
Allerdings: hört man gut zu, beginnt der Vogel seinen Ruf mit einem weichen Konsonanten. Dann wird ‚guguck‘ daraus. Begreiflich – nimmt er doch mit Vorliebe seinen Aus’guck‘ in großen alleinstehenden Bäumen, wo sein Ruf und sein Blick die weite umgebende Landschaft erfüllt.

Besonders im Frühjahr steht ihm der Sinn, tief in die Landschaft hinaus zu rufen.
Bis in den Juli hinein, doch immer seltener werdend, ist er zu hören.
Wie kommt das?
Vergeht ihm im Hochsommer und mit einsetzender Hitze und Trockenheit die Lust?
Kommt in ihm Sättigung auf, genug gerufen zu haben?
Deutet sein Verstummen auf Einkehr, auf stille Besinnung?
Jedenfalls halten es diese Vögel seit jeher so, ohne Rücksicht darauf, ob ihr Ruf, der ja Zuruf, Anruf und Aufruf zugleich ist, mit Erfolg gekrönt war.
Und was heißt im Dasein eines Kuckucks Erfolg?
Und als letzte neugierige Frage: kommt ‚zum Kuckuck‘ vom Kuckuck?

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