Promis 3

Wer bei nasskaltem Wetter mit bloßem Kopf herumläuft, riskiert Erkältung, Kopfweh und Schnupfen. So bringt auch das Ausharren in ausgesetzter Position spezifische Gefahren mit sich. Ruhm zieht Geld an, zuweilen in Strömen. Alle wissen wir: davon wird man nicht satt, das löscht keinen Durst. Geld macht nicht krank, aber selten gesund.
Im Verhältnis zum Reichtum, der ihren Ruhm manchmal begleitet, manchmal aber auch ergänzen, ja ersetzen muss, kommt eine Anfälligkeit auf, die zwar alle Schichten der menschlichen Gattung durchsetzt, aber aus irgendeinem Grunde in der Schicht der Promis sich stärker als anderswo ausbreitet. Reichtum, vielleicht auch kapitale Macht, gibt einen Nährboden dafür, für Bestechlichkeit und den Drang, noch mehr Vermögen zu bilden.
Aber es könnte auch sein, dass Bestechung, Schmiergelder, Steuerhinterziehung, unrechtmäßige Verwendung anvertrauter Befugnisse usw. ubiquitär sind, um allerdings in der Sphäre der Promis Ausmaße und vor allen eine Sichtbarkeit anzunehmen, die ihnen immer wieder zum Fallstrick und Verhängnis wird. Manchmal haben sie das Glück, infolge ihrer Position und des Ansehens, das sie auch nach ihrer Übertretung genießen, beinahe straffrei auszugehen. Aber meistens heißt es jetzt büßen, auch für die unsichtbar und unbemerkt bleibenden Versäumnisse, die sich in der Menge abspielen. Eine Ahndung mit dem Nebeneffekt, das allgemeine Gewissen ein wenig zu lindern.
Eine kleine Katharsis, für alle Betroffenen heilsam: die Ikonen zeigen auf ihren Sockeln alle Gebresten, menschlichen Verletzbarkeiten und Schwächen, die man am eigenen Leib, an eigener Seele gern verbirgt.

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