erfolglose Angelei

Wer seine Träume schnell vergisst, wird auch fremde Witze nicht behalten.
Und wer Witze sofort vergisst, hat auch für Träume kein Gedächtnis.

Was im Witz steckt, liegt auch im Traum: die Überraschung, die surprise.
Das macht sie so behände, einem Verstand überlegen, der sie fassen, ergreifen, festhalten will.
Er ist benommen davon.

Träume sind gewitzt.

Sie schlängeln sich durch die Maschen der Netze, mit denen man sie einfangen möchte.
Auch der Kescher bleibt leer.

Durch jeden Witz zieht sich eine Bruchlinie, eine Schwelle, die den Verstand düpiert, worüber er stolpert und hinfallen kann.
Er mag sich an diesen Rand, auf diese schroffe Kante setzen, die Angel auswerfen und tagelang warten.
In der Tiefe bewegt es sich, aber am Haken bleibt nichts hängen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert