Becken

Das laute und wiederholende Vorsagen macht Worte fremd. Aus alten Bekannten werden merkwürdige Gäste, die mit sonderbarem Geräusch und Getön über die Schwelle treten. Sie fragen nicht: kennst du mich, sondern zeigen unvermittelt und unerklärt ihr anderes Gesicht.
So unterhöhlen sie auch die Beziehung, die man zu den Dingen hat, die sie nennen oder bezeichnen.
Becken. Kindliches Becken. Weibliches Becken. Kupfernes Becken, das auf einem Ständer hin und her schwingt und tönt, den Namen übertönt, den es hat, durchdringt durchs Wort, durchs Becken.
Ein Hafenbecken lädt Blicke und Schiffe ein. Es schwappt. In allen Becken kann es schwappen, Flüssigkeiten, Schallwellen, Hohlräume, Wasser, ehe es durch den Ausguss von dannen zieht.
Magdeburg und Hildesheim haben ein Becken, ferner Paris und Stuttgart weiten und breiten ihr Becken. Der Donez bildet ein Becken.
Ein Becken reicht bis zum Nabel, zeigt rückwärtig Backen. Die haben es aus der Taufe gehoben, ja, die Backen haben das Becken aus der Taufe gehoben.

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