weise(nde) Unwissenheit

Nikolaus von Cues (1401-1464) schärft immer wieder ein, dass Unwissenheit unser Verhältnis zu Gott bestimmt. Meist lassen wir das nicht zu und sind schnell bei der Hand mit Sätzen wie, Gott sei gut, allmächtig, zu Zorn oder Barmherzigkeit neigend, ewig, dreieinig usw.
Denn es „leuchtet ein, dass die positiven Namen, die wir Gott beilegen, ihm nur in unendlich verminderter Form zukommen; denn sie werden ihm beigelegt in Anlehnung an etwas, was man in den Geschöpfen findet. Solch Einzelnes, Gesondertes, das ein Gegenteil hat, kann also Gott nur in ganz geminderter Weise zukommen.“
Denn Gott ist „ebenso sehr etwas wie alles“ und das Gegenteil davon, das in eine Bestimmung, zu der wir greifen, stillschweigend hineingenommen oder aber als Gegensatz daraus ausgeschlossen wird.
Der Cusaner versteht Unwissenheit als Forschungsmethode, als ein Licht, „das uns in unserer Finsternis leuchtet“.

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