Heil im Fremden

Der stets wiederkehrende Schock, vergessen zu haben, ans Anonyme zu verlieren, einzubüßen, was mühsam gelernt wurde, unterzugehen in wachsender, von allen Seiten, insbesondere von innen bedrängender Fremdheit, Überschwemmungen, die teils unmerklich entführen, teils brutal entreißen, Enteignungen, Verwirrungen, gegen die kein Kraut, keine Rübe, kein Bibelspruch gewachsen scheint. Aber immerhin, es gibt einen merkwürdig einleuchtenden Zuspruch:
„Geh in Zittern und Unsicherheit. Das Unbekannte wird dein Bekanntes retten.“

E. Canetti, Nachträge aus Hampstead, 59

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