Nach seiner Taufe im Jordan trieb ihn der Geist in die Einsamkeit*, unter Tiere und Engel.
Vierzig Tage war er dort, alleine mit und unter diesen Lebewesen, lernend und lehrend.
Nach seiner Rückkehr begann seine Verkündigung unter den Menschen.
Das ist sonderbar, dass er, als die Taufe noch frisch war, Tieren und Engeln, den oberen und unteren Lebewesen, näher war als den Menschen.
In die Gesellschaft der letzteren ging er erst zurück, nachdem der Geist, der ihn in die Einsamkeit getrieben hatte, gleichsam den letzten Taufwassertropfen von der Haut weggetrocknet hatte.
Zu den Menschen kehrte er aus freien Stücken zurück.
Kein Geist trieb ihn.
Aber was ihn eigentlich zog – wir wissen es nicht.
*) Markus 1, 12f; für „Einsamkeit“ hat der griechische Text „éremos“, das häufig mit „Wüste“ übersetzt wird
Eine wunderbare Geschichte, die e i n e n möglichen Zugang zu Gubaidolinas Zugang zum Religiösen als einem sprirituellen Gefühl vor aller klerikalen (Ver)Formung eröffnet. Denn nach Tieren und Engeln schmeckt ihre Musik, von ihnen klingen ihre Töne, die den mühseligen Weg zu den Menschen wandern.