am Rande der Wildnis

Nicht stumm und taub, sondern sprechend, womöglich mit erhobener Stimme in den „Dschungel der Leute heute“ gehen – das gibt es als Sehnsucht, als Sehnsucht gibt es das.
Die Stimme erhoben, und nicht vorweg, ehe sie überhaupt Gelegenheit hat zu kippen, schon kontrolliert, an Krücken, abgestützt.
Der Spiegel der Reflexion, so nützlich er sein mag im Kampf, im Duell mit der Medusa, so hinderlich, ja lächerlich erweist er sich beim Gehen durchs Wurzelwerk, das der Dschungel von seinem Rande her ausschickt. Seine schlangenartigen Sendboten – sie sind flink, gewunden und hätten viel zu erzählen, wäre nur jemand da, der ihre Zungenrede aufnähme und weiter spräche, gegebenenfalls auch mit erhobener Stimme.
„Du musst die Worte wieder strömen lassen, blind, böse, grausam, trost- und maßlos, und nicht von jedem Satz fürchten … Du lebst im Dschungel der Leute heute, aller Leute …“ *
*) E. Canetti, Nachträge aus Hampstead, 57f.

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