Wunschträume

Einmal das Licht der Welt erblicken und dann für immer die Augen schließen, um nur noch Stiefmütterchen kommen und gehen zu sehen.
Vereinzelte Perlhühner von Denkstein zu Denkstein hüpfen lassen.
Preiselbeeren mit einer einzigen Handbewegung zur Reife und
den brausenden Ozean mit dem Wink des kleinen Fingers zum Schweigen bringen.

Die Privilegien der Schelme mit den Kappen der Narrten vertauschen.
Lappalien in Natron verkochen und ein einziges
Mal naturalistisch und unangefochten durch einen glühenden Hochofen gehen.
Hoffentlich ist es in Bälde, dass man nicht mehr mit dem Senkblei ausloten muss und dass die Botschaften wieder wie Brieftauben sind. Dass die Sprünge nicht mehr wie Bettfedern im Einmachglas stehen und endlich der Augenblick naht, wo eine Natter grünschillernd und blank sich aus dem Lehm hervorzwängt.

6.9.89

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1 Antwort zu Wunschträume

  1. rebsch sagt:

    Ein wunderbarer Text! Und dennoch: Die Augen noch ein bischen offenhalten.

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