selbstreflexiv

„Wenn dir jemand begegnet, an dem du aus irgendeinem Grunde Anstoß nimmst, bilde dir ein, du sähest in einen Spiegel und erblicktest darin nicht die andere Person, sondern dich selbst.“ *
Die wunderbare Gabe oder Fähigkeit der Nächstenachtung (manchmal auch Nächstenliebe genannt) hängt an der Bereitschaft, dieses Gegenüber anzunehmen, bzw. eine andere/ein anderer sein zu können als man selbst. Ausschlaggebend ist die Einsicht: Ich könnte genauso gut mein Gegenüber, mein Gegenüber könnte genauso gut Ich sein. In der Welt hinter den Spiegeln ist es auch so: Du ist dort in Wirklichkeit Ich. Bloß hier sind wir es zufällig nicht.

*) nach: The Religious Thought of Chasidism, ed. Norman Lamm, 1999, p. 422

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