Mit unvergleichlicher Schärfe kennzeichnet Canetti einen Menschen, der ins Sublime geraten ist:
„Ein Mann aus Betäubung und Erhöhung“ .*
In seiner Betäubung und Erhöhung hallt die Gipfelerfahrung wieder (und wider).
Beide kommen aus derselben Wurzel, aus demselben Tiefen- und Höhenerleben. Sie hängen wie Kletten an einander. In der Betäubung wirkt der Schrecken nach, in der Erhöhung dessen Durchstehen oder Überwinden.
Doch könnte der unmittelbar anschließende Aphorismus den, der dies hier liest, korrigieren:
„Der geistreiche Wiederkäuer: er vergisst, was er im Mund hat.“**
*) Elias Canetti, Aufzeichnungen 1973-1984, München/Wien: Hanser 1999, 77
**) ebenda