denken denken

denken ist unvermeidlich.
wo es in grübeln bauchlandet, macht es lahm und schwermütig.
grübelei kann es sein – oder ein dunkel und tiefer darunter liegender grund.
unerfindlich, auch das kann bekümmern.
dem denken macht alles zu schaffen: seine leidenschaft: nichts auszulassen, sich an alles heranzumachen, sich mit allem abzugeben – gründlichkeit und eifer, freiheit und zwang nichts unverfolgt, nichts unbeachtet zu lassen.
so gerät es fortwährend in eine art von verlust. gerne käme es einmal ganz zu sich selbst.
aber dafür ein ort lässt sich nirgends ermitteln.
es gibt ihn schlicht nicht, höchstens als zugige leere, jenem nichts ähnlich, das es  insgeheim meidet und sucht. erinnernd an das andere, das sublime und kryptische Nichts, in dem manche gedanken ihr taufbecken haben. dort einmal untergetaucht treten sie jene heftigen aufbrüche an, die behäbigen köpfen wie gedankenflucht vorkommt.
wo denken erklärt und aufhellt, gibt es sich fröhlich und frisch.
sobald es aber ganz in seinen gegenstand eingeht, so dass dieser von innen her leuchtet, büßt es seine eigene heiterkeit ein in einer art agonie. dann ringt es auf den stufen einer miterschaffenen, einer gleichfalls erdachten und erdichteten welt mit engeln und gespenstern, mit schatten und geistern. gerecht und wahrhaft geht es dort zu: keins zwingt da das andere nieder.

grübel & idee

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