Felsenklüfte

Schluchten in Windungen, die irgendwo
nirgendwo hinführen.
Verlassenes Heiligtum, verlassene Weihwedel auf halber Anhöhe am Wegesrand.
Unterwegs begegnet ein schlecht gegürteter Mensch, mit Tauende und Galgenstrick als Gürtel.
Einen Beutel führt er mit sich, streut Hirse, streut aus in weiten Bögen.
Ein Vogelfreund, ein Prophet.

Was mag ihn treiben? was für Aussichten verlängern seine Schritte, seinen Weg, diese
unansehnlichen, diese tapsigen Schritte, die er richtet, vorwärts, in die Höhe schichtend
wie Scheite in einem Kamin?

Von unbestimmter Farbe seine Augen.
Eine umgestoßene Mauer betritt seinen Weg, vertritt die Straße.
Er überflügelt sie mit der Spitze seines Fußes, ein Kiesel aus Glas, den er zwischen Zeigefinger und Daumen emporhebt, vors Gesicht hält, beäugt.
Jetzt sind auch seine Augen zu sehen.
Kein Zweifel. Keine Glaskörper.
Sie sind aus Quecksilber, schließen und weiten sich im Glanz
der herabsteigenden Sonne.

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