Im germanischen Weltbild ist Niflheim der eisige Gegenpol zum feurigen Muspellsheim. Aus dem Zusammenwirken dieser beiden Extreme geht der Urriese Ymir hervor (‚Ymir‘ = ‚Zwilling, Zwitter‘). Er entsteht im Abgrund Ginnungagap. Ymir wird zum Vater der Reifriesen. Ymirs Blut = Meer.
In der jüdischen Mythologie (Midrasch): Gott holt von unter dem Thron, auf dem er sitzt, eine Handvoll Schnee hervor und bildet daraus die Welt.
Norden, Eis und Schnee bei Hiob.
Vision des Hesekiel.
Daraus vielleicht abgeleitet die Vorstellung von einem Kristallhimmel, der sich oberhalb der Fixsternsphäre befindet und rein kristallin, dabei völlig sternenleer ist.
Das Gegenstück zum Kristallhimmel ist die Eishölle, wie sie etwa in der Dichtung Dantes vorkommt. Die Eishölle ist der neunte und unterste Höllenkreis, in dem Satan bis zu den Schultern eingefroren steckt.
Der Kristallhimmel ist der neunte Himmel (sieben Planetenhimmel, Fixsternsphäre, dann Kristallhimmel, dann Feuersphäre oder Empyreum).
Er entspricht, wie Megenberg meint, den ‚oberen Wassern‘, von denen im biblischen Schöpfungsbericht die Rede ist.
Der ‚Kristallkörper‘ im Auge: ‚Sieben Häute umschliessen die kristallische Feuchtigkeit, in der die Sehkraft liegt‘
(Megenberg, Buch der Natur 10,10).