Wirklichkeit – was ist das? Eine Flut von Antworten. Jedenfalls: man sollte sie schmecken, riechen, tasten, fühlen, sehen, hören können. Dieses Sinneszeugnis ist als Ausweis für Wirklichkeit wichtig. Diese Erkundungen erschöpfen sie keineswegs.
Weiteres Charakteristikum: Wirklichkeit wird geschaffen, wird hergestellt. Sie bestimmt sich aus einem Dafürhalten, aus einem Machen, schon richtig, aber aus einem Machen, dass immer von einem Meinen begleitet wird.
Künstlerische Tätigkeit bedient sich des Machens und des Meinens. Aber sie geht dabei noch weiter vor und weiter zurück. Sie rekurriert auf mediale Ressourcen, auf Quellen, die sich aus einer Art Entrückung erschließen, in die bei der Kunstproduktion zurückgegangen wird. Das Schlüsselwort für diesen Rückbezug heißt Rapport. Man könnte auch sagen: künstlerische Subjektivität begibt sich an einen Ort oder in einen Zustand (mental state), in dem oder aus dem heraus eine intensive Form der Wirklichkeitserfassung erfolgt. Dieses Erfassen und auch Verfassen von Wirklichkeit macht das Hauptgeschäft einer künstlerischen Person aus.