Schweine, Rinder, aber auch Menschen sind mit Mastdärmen, mit Binkeln ausgestattet. Sie spielen eine besondere Rolle bei der Verdauung. Mit dem Mastdarm endet der Verdauungstrakt und die verdaute Nahrung wird anschließend ausgeschieden.
Im Norddeutschen heißt dieser Teil Pinkel, wird im Herbst dem Schlachttier entnommen. In das schlauchförmige Pinkelstück wird die breiartige Fleischmasse, eine Mischung aus Grütze und Gehacktem, eingefüllt, an beiden Enden zugebunden, als Wurst zu Grünkohlgerichten serviert.
In manchen Gegenden wird das P weich ausgesprochen. Der Binkel tut weh, heißt es dann bei Beschwerden in der untersten Leibesregion, Unpässlichkeiten, die häufig durch verkehrte Ernährung hervorgerufen werden. Zu viel Cola und Gummibären, ein Übermaß an Blech- oder Napfkuchen. Daher beherzigen und nicht als Werbeslogan abtun:
„Wenn Binkel droht
esst Dinkelbrot!“
ja, könnte sein, dass da sprachliche Zusammenhänge vorliegen, die dann auch ‚Pinke‘ mit einschließen; die Psychoanalyse hat auf die Affinität von
Geld und Exkrementen aufmerksam gemacht. Ein bisschen Lautmalerei
soll bei ‚pissen, pinkeln‘ und ähnlichen Wortbildungen auch noch mitgewirkt und beispielsweise in ‚Pinkepinke‘ einen einprägsamen und liedhaften Ausdruck gefunden haben.
Kommt pinkeln von binkeln?