Beringstraße

Auf der anderen Seite der Beringstraße und drei oder vier Flugstunden südlich lebten vor einiger Zeit noch Stämme mit unaussprechlichen indianischen Namen. Die jungen Leute sind inzwischen abgewandert. Sie arbeiten auf den Ölfeldern, als Gewindezieher, entwerfen T-Shirts mit aufgemalten Hirschbüffeln, stehen am Tresen, am Rolltisch oder winken Flugkörper in ihre Flugbahnen ein.

Sie haben viel zu tun, und ihre Schatten halten einen dämmernden, schwer zu begreifenden Schlaf. Ihr strenger Geruch macht sie bei Weißen und Europäern unbeliebt. Sie könnten sich waschen oder einreiben, aber das tun sie nicht, aus Pietät und Respekt. Sie hängen an ihren wiegenden, tiefschlafenden Schatten und lassen sie von einer Dunkelheit träumen, die das elektrische und elektronische Wesen auch in ihrer Heimat längst ausgesperrt hat.beringstrase-kl.jpg

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