im Käfig

Brächte man jemanden von uns aus dem Käfig, in dem sie oder er lebt, in einen ganz anderen Käfig, sperrte dort ein und schlösse anschließend zu, vielleicht eine Hundehütte, Terrarium, Papageienhaus oder aufgehängte Voliere – dies Wesen im anderen, im falschen Käfig könnte von einem Tag auf den anderen eingehen, würde gleichsam keine Luft mehr bekommen.

Gesundheit, Befinden, Behagen hängen am gewohnheitsmäßig Umgrenzten und an der dort gewachsenen Illusion von möglicher Freiheit.

Das gilt vom Körper, das macht er nicht mit, sondern frisst oder hungert auf seine Art zu Tode. Manchmal findet er eine schnelle Art, manchmal begibt er sich auf einen langsamen Weg, hinüber zu gehen.

Von der Seele wissen wir nicht.

Nimmt sie im Sterben ab- oder zu-?

Wird sie dick wie eine Sommerwolke oder dünn wie der sagenhafte Faden, an dem sie sich nachts aus dem Körper hinauswagt?

Nur so viel scheint gesichert: ihr Aufbruch, anfangs gestaltet er sich meist schwierig.

Aber auf der Wanderung, die sie dann nach dem Verlassen des Körpers antritt, bilden Gitterstäbe kein Hindernis mehr; auch die Lücken und Räume dazwischen, die uns so stark irritieren, stehen ihr, der dahin und davon wandernden Seele, keineswegs mehr im Weg.

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