Die Wand heißt Schwarzer Mönch, obgleich ein naturalistisch gestimmtes Gemüt diesen Bergteil niemals in Schwarz erleben wird. Violett vielleicht oder blau bei sternklarem Himmel oder wie Zinn, Aluminium oder Stanniol mitten im Winter.
Der Schwarze Mönch bildet den unteren Absatz der Jungfrau. Er entspricht dem Schienbeinbereich, wenn die Jungfrau thronend vorgestellt wird.
Bei unruhiger Witterung fliegen Wolkenschatten in der steinernen Senkrechen dahin. Sie bilden sich auf dem steil herabstürzenden Gestein nur flüchtig ab. Es verdunkelt sich, als würde Wasser darüber ausgegossen. Sobald die Wolken näher an den Absturz herankommen, geraten sie zu Schlieren und Wirbeln. Sie verfangen sich in den ebenso spärlichen wie dreisten Latschenkieferhainen, die es bis in diesen Fels geschafft haben, jedenfalls für den Augenblick.