Windstille legt sich …

Windstille legt sich wie die Buchstaben eines gewittrigen Schweigens über die Landschaft.
Keiner regt sich, nichts rührt sich, von der Stille wie von einem Starrkrampf getroffen.
Da – ein Mensch liegt hilflos auf dem Rücken.
Sonnt er sich in diesem Dunkel? ist es ein Rückenschwimmer, ein Ertrunkener?
Herabfallende Kiefernadeln trüben das Bild.
Alles erscheint blaugrün.
Als sich der Nadelfall zu lichten beginnt, erkennt man in der Ferne Rapsfelder, blühend und duftend von einem Waldrand zum anderen.
Das ist jetzt die Jahreszeit.
Bald werden die Familien aus dem Dorf auf die Äcker ziehen und in großen Bottichen Buchstabensuppen aufbrühen und Maggikraut mit langen Scheren in die aufbrodelnde Brühe schnippeln.

Fallen down bugs. They lie on their backs, move helpless their legs and protest. The hard wind from before ceases, our landscape calms.
Somebody has drawn the vacuum cleaner’s electrical plug.
Meanwhile the letter soup boils, it’s surface covered with greasy drop eyes. They wander around and between bubbles, that rise by the heat of the broth. 

Herabgefallene Käfer. Sie krabbeln noch. Ein fremdartig eingerichtetes Gebläse wirbelt sie hoch. Sie zappeln und erheben Protest. Der Wind lässt etwas nach. Irgend jemand hat den Staubsaugerstecker gezogen.
Die Buchstabensuppe kocht unterdes weiter.
Ihre Oberfläche ist mit Fettaugen bedeckt.
Sie wandern umher zwischen den Blasen, welche die große Bouillonhitze aufwirft.

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