Schwierigkeiten beim Entern einer alten Kaffeekanne.
Auseinandersetzung mit einer großen schillernden Schmeißfliege, die nicht aus der Gießöffnung will.
Gereiztes Surren.
Das Porzellan oder Steingut ist glatt und handwarm vom Kaffee, der seit unvordenklichen Zeiten darin abgefüllt ist. Seine schwarze Farbe ist noch da und sein Schwappen, wenn man aus mitgeführtem Seesack große Zuckerbrocken aus der Höhe hinabwirft.
Vielleicht haben sich schon Seegurken und Tintenfische auf dem Grund angesiedelt.
Wenn man den großen und übermenschlich schweren Deckel anheben könnte, so dass Helligkeit in die Tiefe der Kanne hinabfiele, dann kämen auch wieder Glanzlichter auf den schwarzen Spiegel aus uraltem Kaffee, Lichtreflexe wie blinkende Sardinenschwärme.
Eine Riesenkanne ist keine Zisterne, kein Grundwasser darin, kein Meer – weit gefehlt.
Sie prangt hoch darüber.
Auf einer Kaffeetafel aus Felsen und Schiefer erhebt sie sich, eine Kanne voll unergründlichen Kaffees, von einem unerforschlichen Schwesternpaar besorgt und behütet.
aus: „In Gleichnissen I“