Disput übers Lesen

Lothar sagt: das merkwürdige Phänomen, dass aus dem Lesen mancherlei Geschehen hervorgehen kann, allerhand Geschichten. Eigentlich merkwürdig.

Lesen ist auch ein Geschehen, sagt Adele.

Ein Band oder Bindfaden kann auf die Seiten verweisen, als Lesezeichen. Meint Adele. Das Vorgegangene Vorvergangene hat sein Gesicht im Gestrüpp verloren, wenn es je eines hatte. Manche bezweifeln ja.

Tatsächlich erscheint es mir, sagt Lothar, als Geschehen nur noch ganz selten. Die Schichtstruktur, die Schiedsrichter, die Baum-Kuchenstruktur der Gegenwart mit den Rosinen und Plastik und Zement darin – wunderbar, nicht wahr?

Verdirb uns nicht den Appetit, sagen alle gemeinsam.

Ja, es geschieht, es geschieht etwas und dann noch etwas und dann noch etwas, unbekümmert darum, ob es zu Notiz genommen wird oder nicht. Diese Welt, in der man sich so gut umtun kann, manchmal, geht schlagartig, geht schlagartig aus dem Lesen hervor.

Nur auf diesem Umwege der Einstülpung erhältlich: der Grundstoff Lesestoff.

Eine Erd- und Materialkunde, erklärt die Lehrerin.

Es dringt alles, gebe ich zu Bedenken.

Ja, mein Kind.

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