Dramen, Szenen – unablässig und irgendwo werden welche aufgeführt.
Oft gehen sie schief.
Die Bühnen sind zu klein, die Akteure fallen in den Orchestergraben.
Es kommt zu internen Störung: die Schminke hält nicht, Brauentusche und Rouge, die kunstvollen Werke der Maskenbildner, lösen sich auf unter Einwirkung von Hitze und Schweiß, durch Strahler und Aufregung erzeugt.
Farbige triefende Nässe. Dann rutschen Beinkleider, Socken verschwinden in hochschäftigen Stiefeln.
Die Leiden der Amateure sind grenzenlos, beinah unzählbar.
In Stücken auf Plätzen, Straßen und Höfen – es findet überall statt. In Fluren erfolgt es, in Toiletten und Aufzügen. Einzeln, in Gruppen, Parteien, Familien.
Und stets das Problem gleitender Zuschauerschaft:
ein Publikum, das aus Passanten passiert,
das sich seines Anteils, seiner Rolle nie sicher sein kann.
Unheimliches Gefühl, irgendwo bewegt und bewegend zu sein zwischen Parkett, Loge und backstage . Niemals wirklich platziert, von fortwährender Unruhe ergriffen, zappelig zwischen Vorhängen, die sich unentwegt heben und gerade in dem Augenblick fallen, wo’s im Souffleurkasten endlich still ist und Schicksal zur großen Ballade ansetzt.