Zum Ertrinken ist es noch immer zu früh.
Unmaßgebliche Meinung in Zeiten der Stürme und Überflutungen.
Reiner Eigensinn, daran festzuhalten, sich an diesen Strohhalm zu klammern, dass es schlicht und einfach zu früh sei.
Dem Tod des Ertrinkens ist man mit 101 Jahren nicht näher als jetzt.
Zum Ertrinken ist es fast immer zu früh.
Außerdem ist die Luft da, das ist ein Atem, in dem man ohne Unterlass ertrinkt.
Es gibt gute Gründe, in Panik zu geraten.
Es gab sie zu Zeiten Noahs und gibt sie noch heute.
Damals wie heute Welträume, von Schneegestöber und weißem Rauschen erfüllt.
Migrationen, Völkerwanderungen …
Scharen von Menschen rennen in Kapuzen und anderen seltsamen Verhüllungen davon und umher. Flocken und Frost heften sich auf ihre und unsere Mützen. Ängstliche Rufe werden laut beim Überqueren großer Ströme, die nur dünn überfroren sind. Manche stolpern,
manche werden auf Schultern gehoben, andere bleiben liegen, verschwinden.
Die Leute holen sich abgefrorene Zehen. Da und dort fallen in der Kälte Ohren ab.
Klarer Beweis: zum Ertrinken ist und bleibt es zu früh.