Mit Stiften und Tastaturen ein Selbstbild bearbeiten.
Kolossale Umfänge hat es, nach menschlichem Begriff nicht einzukriegen.
Gemenge und Gefüge aus Sand, Plastikeimern, ausgehärteten Betonsplittern, Krachmandeln, Nougateiern …
Man müsste Schöpfer sein, um dieses Koloss in Fugen und Rahmen, in Rahm und Fug zu bringen.
Bearbeitung eines so ausufernden Selbstbildes kostet Stunden, zu kostbar dafür.
Aber was sonst, in aller Welt, kann/soll man machen?
Erst einmal aufgerichtet, auf eigenen Füßen stehend, setzt und geht es in Bewegung.
Gelenke knarren ein wenig. Im Display schlagen Funken gegen das Glas. Die Leitlinie schwappt und zackt unter und über.
Immerhin: meistes verbleibt im Normalbereich.
Es sei denn, plötzliches Fremdbild tritt ein, tritt dagegen, roh und belassen, bis zur Unerträglichkeit roh. Rempelnde Fremdbilder, stolpernde, niesende, ihre Ellenbogen gebrauchende Fremdbilder unbestimmbarer Herkunft.
Was soll man machen?
Soll man erlauben?
klein beigeben?
als ungelenker Zuschauer Kopfstände üben oder auf dem großen Zeh übers Seil laufen?
Unfertiges Selbstbild und unfertige Fremdbilder prallen, Kreaturen unsäglicher Machart und finsterer Vorsehung rammen
auf einander, kränken, schlagen, beulen.
Ein Bild beutelt das andere.
Risse im Stoff, in der Leinwand,
ist danach froh, solche Wunden lecken zu können,
bis aus den Dellen und Beulen Person
allmählich Gestalt nimmt, viel Gegenüber von verblüffender Einfalt und Frische.