Von ihnen jetzt wieder gehört, von den drei grünen Männern zwischen Celle und Hannover. Von ihnen sagt der Volksmund, wenn er sein Schweigen bricht:
Drei Männer in grüner Latzhose
werfen für die nächste Hatz Lose.
Der Anbruch der herbstlichen Jagdzeit scheint mit ihrem Auftauchen in einem ursächlichen Zusammenhang zu stehen. Sonst kommt es vor, dass man sie das ganze Jahr über nicht sieht, weder zwischen Hannover und Celle, noch sonst irgendwo auf der Welt. Aber plötzlich sind sie wieder da, einfach und jedes Mal wieder einmalig.
Rätselhaft, was es mit dem Werfen der Lose auf sich hat.
Würfeln sie das Wild aus, das vor die Läufe der Schrotflinten treten muss?
Bestimmen sie den Treiber, den es beim nächsten Mal treffen soll?
In der Gegend der Fuhrberger Wälder, in denen ihr Erscheinen so notorisch ist wie das Wesen, das Rübezahl im Riesengebirge treibt, in den zerstreuten Gehöften und abgelegenen Ortschaften der Region sind sie stadtbekannt. Man weiß, sie tauchen immer zu dreien auf, meistens in der abkühlenden Jahreszeit, wenn die Pächter ihre Flinten aus dem Schrank holen, die Läufe ölen, das bläuliche bleierne Schrot versonnen aus einer Hand in die andere schütten. Jedoch wenn die eigentliche Hatz beginnt, mit dem üblichen Horngebläse und Trara, dann sind sie längst schon über die Berge.
Es gibt im Oktober immer wieder auch warme Abschnitte, verirrte Spätsommertage. Doch auch dann behalten die drei ihre Latzhose an. Es wird ihnen anscheinend nie zu warm und nie zu kalt, auch nicht bei Nachtfrost und Schneefall. Immer gleichmütig losend, immer einmütig grün. Ihr Auftauchen kann Schlimmes und Gutes bedeuten. Wen das Los aber trifft, sollte aufpassen, egal ob Mensch oder Keiler.
Nachträgliche Anmerkung: es wurde gefragt: stecken die drei wirklich in einer, in einer einzigen grünen Latzhose oder sind es mehrere?
Antwort: ja, so, wie drei oder noch mehr unter einer Decke stecken können.