nach 7 Uhr
Die ganze Nacht lang ein Rad durch Träume geschleppt, ein Rad mit unbestimmter Fahruntüchtigkeit durch unübersichtliche und lästige Gegenden transportiert. Meistens geschoben, manchmal auch getragen. Die Gegenden wechseln, ansatzweise besiedelt, manchmal brechen Landschaften durch, Nizza, Kroatien, die Provence. Die Sprache aus unbekannten Lauten zusammengesetzt, keine Verständigung zu erwarten. Begonnen hat das auf dem Campus UCLA, You see Elei, was auch heißen könnte, du wirst schon noch sehen, Elei. Aber Elei, was bedeutet Elei? Besagt es: du wirst schon noch deinen Gott sehen? Fremdes Vokabular, das die Odyssee nicht unbedingt kurzweilig macht. Schließlich Ankunft in der lange gesuchten Reparaturwerkstatt. Ein großes Etablissement, hell, weiträumig. Endlich zum Tresen durchgefunden, wo die Reparaturen entgegen genommen werden. Die Einrichtung heißt „Radgeber“. Das ist die Firma, beglückender Einfall, wo es seinerzeit auch gekauft worden ist. Beim Hochheben über den Tresen fällt der Blick auf den Rahmen, wo Radgeber stehen müsste. Dort zeigt sich, in lächerlich geschwungener Schrift, ein anderer Markenname. Ahh, das falsche Rad mitgeschleppt, eine bloße Attrappe! Wie konnte das bloß passieren? Bestimmt schon auf dem Campus, unter den zigtausend Rädern, die dicht an dicht standen, eine Verwechslung beim Aufschließen.
Die Fahrradtour beginnt. Es regnet. Sand setzt sich in die Kette. Das Klickklack wird zum KnirschKnirsch. Doch der Brunnen ist nah, der die Kette wieder durchspült. Der Brunnen der unverhofften Wunscherfüllung.