08.09.07
nach 7 Uhr
Ein paar verstreute Einfälle im morgendlichen Dämmerlicht.
Mehr Zweifel als Fragen, durch Traumreste in Gang gebracht.
An einer stark befahrenen Straße beschäftigt, allerlei Dinge auf der Glasplatte eines Kopierers zu arrangieren. Der Apparat ist am rechten Straßenrand aufgestellt, aber doch dicht am Verkehr parkiert, der immerfort knapp hinterm Rücken vorbeistreift. Schwere Busse, die sich da geduldig vorbeimühen, ein nicht abreißender Strom. Und der Mensch steht da und sortiert unbeirrt Zweige, von einer nahen Kokos- oder Dattelpalme herabgefallen, aufs Glas, aus der sandigen Böschung aufgelesene Figürchen, Beeren, Papierdosen, allerhand Zeug, wie es ein Ausgräber an einer großen Straße findet, die nun schon seit bestimmt zweitausend Jahren befahren wird.
Ein kleines Problem mit dem Kabel, das die Stromversorgung sichert. Es führt über die Piste hinweg und verliert sich auf der anderen Seite. Wenn man es einmal herausziehen muss, wie kommt man dann rüber, bei solch einem nicht abreißenden Fluss aus Fahrzeugen, Krafträdern, Lastwagen? Regelrechte Karawanen, die nun gut zu den Palmen passen zwischen denen sich die südliche Landschaft verliert. Noch gibt es genug Licht durch den Abendhimmel. Er badet in einem tiefen Rot und für einen Moment hat es den Anschein, als strebte der gesamte Verkehr dort hin, nach Westen. Eine Täuschung wahrscheinlich, weil man von der Stelle, wo der Kopierer platziert ist, den Gegenverkehr nicht sehen kann, der sich auf der anderen Seite der Straße abspielt. Auf der Gegenspur drängt vielleicht alles aus dem Abendrot ostwärts und taucht dort in eine satte und tiefe Dunkelheit ab.
Der Traum verliert sich allmählich aus dem Bewusstsein Aber der Mensch am Kopierer ist immer noch tätig und scheint ganz in die Sache vertieft. Man sieht ihn im blassen Licht hantieren, das aus dem Apparat durch die Glasplatte scheint, die Anordnung der aufgelegten Teile prüfen und umarrangieren, versunken und akribisch zugleich.